Berühmte Wuppertaler
Daniel Heinrich von der Heydt zu Elberfeld
1767 – 1832
entstammt einer Bäckersfamilie, heiratet die Bankierstochter Wilhelmine Kersten und treibt den Ausbau des Bankhauses, das zunächst den Namen von der Heydt-Kersten trug, voran. Zusammen mit seiner Frau begründet er eine erfolgreiche Dynastie.
Seine Nachfahren werden Kunstmäzene und gründen u.a. das berühmte Von-der-Heydt-Museum.
1815 – 1896
Kaufmann und Kunstmäzen, der insbesondere Richard Wagner fördert. So kaufte er beispielsweise die Aufführungsrechte am „Ring des Nibelungen“. Später verzichtet Otto Wesendonck auf die Einhaltung dieses Vertrages, so dass die Eigentumsrechte an den bayrischen König Ludwig II übergehen können.
1820 – 1895
Philosoph, Revolutionär und Textilunternehmer. Zusammen mit Karl Marx entwickelt er die unter dem Namen Marxismus bekannte Gesellschaftstheorie.
„Das kommunistische Manifest“ irritiert noch heute die Menschen.
Dabei sind die Grundlagen des Marxismus von hehrem Humanismus geprägt. Friedrich Engels und Karl Marx fragten die Menschen, wodurch sie sich definieren. Das Fazit aller Antworten führte zum Grundsatz
„Der Mensch definiert sich durch Arbeit“.
Die beiden Philosophen lebten zur Zeit der aufkommenden Industrialisierung. Erstmals werden Menschen von Maschinen versklavt. Ein Großteil der Arbeit wird ab jetzt von technischen Systemen erledigt, während der Mensch nur noch kleine, ihn weniger fordernde Handgriffe beisteuert. Wie sollte sich nun ein Fließbandarbeiter definieren?
Eine neue moralische Basis für das gesellschaftliche Zusammenleben muss entwickelt werden. Daran arbeiten Marx und Engels. Ihr Hauptwerk in drei Teilen wird „Das Kapital“.
Nach dem zweiten Weltkrieg versucht der östliche Teil Deutschlands die von Friedrich Engels und Karl Marx erdachte Gesellschaftsform in die Wirklichkeit umzusetzen. Die Übertragung der genialen Idee in die Praxis schlägt fehl und kollabiert nach anderthalb Generationen.
Das Ansehen der Engelschen und Marxschen Ideen nimmt Schaden. Bis heute.
Dabei wäre es nutzbringend, Engels Publikationen erneut zu lesen, denn im Zeitalter der entstehenden Künstlichen Intelligenz fehlen bislang vergleichbare Genies, die die Wirkung der neuen Technologie in Einklang mit dem Wohle des Menschen bringt.
1828 – 1902
Schriftstellerin. Von Ihr stammen die Texte zu den Wesendonck-Liedern. Sie ist die Ehefrau von Otto Wesendonck und zeitgleich Geliebte und Muse Richard Wagners.
Mathilde Wesendonck inspiriert Wagner zu „Tristan und Isolde“.
Ihre Briefe an Wagner werden allerdings von dessen Frau Cosima verbrannt.
1856 – 1932
Prediger und Verlagsbesitzer. Rudolf Brockhaus läßt den väterlichen Betrieb 1894 erstmals unter dem Namen R. Brockhaus Verlag eintragen und erlangt später Berühmtheit mit der Edition des gleichnahmigen Lexikons.
Else (Elisabeth) Lasker-Schüler
1869 – 1945
Dichterin des Expressionismus und Zeichnerin. Else Lasker-Schüler schreibt u.a. das Milieudrama „Die Wupper“.
1933 nimmt sie hellsichtig die Judenverbrennung vorweg, indem sie in ihrem Drama „Arthur Aronymus“ äußert:
„Unsere Töchter wird man verbrennen auf Scheiterhaufen . . .“
1875 – 1951
Einer der bedeutendsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts entwickelt als erster eine Unterdruckkammer, in der Operationen am geöffneten Brustraum gemacht werden können, ohne dass die Lunge zusammenfällt.
Auch erfindet er die Oberarmprothese.
Seine Autobiografie ist Grundlage des erfolgreichen Kinofilms „Sauerbruch“ von 1954, in dem der Arzt vom Wuppertaler Schauspieler Ewald Balser dargestellt wird.
1888 – 1965
Unumstrittener Dirigent mit umstrittener Moral. Knappertsbusch hinterläßt einzigartige Interpretationen klassischer Musik, insbesondere von Beethoven, Bruckner, Brahms, Strauss und Wagner. Gepriesen werden dabei seine große, innere Ruhe und der spannungsreiche, lange Atem.
Hans Knappertsbusch probt ungern und verläßt sich auf die Intuition während der Aufführung – mit überragendem Erfolg.
Als Thomas Mann 1933 zu Wagners 50. Todestag die schriftlichen Äußerungen des Komponisten in Hinblick auf die sich abzeichnende Politikentwicklung kritisiert, organisiert Knappertsbusch unter Mitwirkung der Dirigenten-Kollegen und Komponisten Hans Pfitzners und Richard Strauss’ den „Protest der Richard-Wagner-Stadt München“.
1898 – 1978
Schauspieler, der sich besonders als Darsteller berühmter Persönlichkeiten im Kino einen Namen macht. So stellte Ewald Balser u.a Rembrandt (in "Rembrandt"), Beethoven (in "Eroica") und Sauberbruch (in "Sauerbruch") dar.
Auch auf den großen Bühnen des deutschen Sprachraums feiert er große Erfolge, u.a. bei den Salzburger Festspielen und im Wiener Burgtheater.
1900 – 1991
Bildhauer. Besonders berühmt sind seine Büsten, die er von lebenden Personen macht.
Arno Breker wirkte in Nazideutschland und wird nach dem Krieg allgemein kaum beachtet, bis sein Freund Salvador Dalì sich in den 1970ern überschwänglich über Breker äußert:
„Dalì, Breker, Fuchs – egal wie man uns dreht – wir sind immer oben.“
1904 – 1981
Maler
Seit seinem Studium der Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste fühlte sich Werner Berg mit Österreich verbunden.
In den 1930ern erwarb Berg einen Bauernhof in Kärnten, den seine Frau und er neben der künstlerischen Tätigkeit bewirtschafteten. Besonders machte sich Werner Berg einen Namen als Chronist der slowenisch-kärtnerischen Bevölkerung.
Sein Werk wird heute in der Werner-Berg-Galerie im kärntnerischen Bleiburg ausgestellt.
1917 – 1993
Als Fernsehjournalist berichtet Werner Baecker in den 1960er Jahren aus New York, womit die Deutschen ihre ersten medialen Eindrücke über die USA erhalten.
1923 – 2008
Schauspieler. Bekannt wird Horst Tappert spätestens mit dem Filmerfolg „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ von 1966. Zuvor ist er bereits in vielen Fernsehkrimis in Erscheinung getreten. Zu Weltruhm gelangt er als Kommissar Derrick mit der gleichnamigen Krimi-Reihe, die 1974 startet und in alle Welt verkauft wird.
Horst Tapperts Spiel ist von enormer Ruhe, ausbleibenden Gesten, aber großer Präsenz geprägt.
Nach seinem Tod wird bekannt, dass er als junger Mann bei der Waffen-SS als Flak-Soldat eingesetzt war. Der Schock bei den Fernsehanstalten führt zu einer beispiellosen Überreaktion, die darin gipfelt, dass sämtliche Produktionen, in denen Tappert mitspielte, zunächst nicht mehr ausgestrahlt werden dürfen.
1926 – 2000
Ab den 1960er-Jahren zählt der Schauspieler Harald Leipnitz zu den bekanntesten Gesichtern Deutschlands. Er hat große Rollen in verschiedenen Karl-May-Verfilmungen (z.B. "Der Ölprinz"), tritt in den so genannten Straßenfegern der Edgar-Wallace-Reihe und den Krimis von Francis Durbridge auf.
1926 - 2018
2facher Weltmeister (1954 und 1955) und 5facher Olympiasieger im Springreiten.
Der ausgebildete Bankkaufmann kommt schon als Kind mit Pferden in Kontakt, weil sein Vater als Reitlehrer tätig ist. Seine Soldatenausbildung führt ihn in die USA, wo er u.a. dem damaligen Militärgouverneur und späterem US-Präsident Dwight D. Eisenhower Reitunterricht gibt.
Nachdem Hans Günter Winkler sich als Weltmeister für die Olympischen Spiele 1956 mehr als qualifiziert, hält er dort mit zwei denkwürdigen Reitdurchgängen die Welt in Atem:
Winkler zieht sich während des ersten Ritts einen Muskelriss zu und kann sich nur mit Mühe auf seinem Pferd "Halla" halten. Die Stute bringt ihn in Bestzeit durchs Ziel. Im Anschluss diagnostiziert der Mannschaftsarzt fälschlich einen Leistenbruch, so dass Hans Günter Winkler sich unter großen Schmerzen erneut in den Sattel setzt.
Sein Körper ist aber nicht in der Lage, das Tier zu führen, doch "Halla" gallopiert mit ihm an die Spitze, wodurch die zwei eine Goldmedaille erringen. Fortan spricht man nur noch von der "Wunderstute Halla".
Mit insgesamt fünf Goldmedaillen und einer Silbermedaille in der Zeit zwischen 1956 und 1975 wird Hans Günter Winkler zu einem der erfolgreichsten Olympioniken Deutschlands.
1928 – 2015
Sänger, Pianist und Rundfunkmoderator. Bereits in den frühen 1950er-Jahren landet der blinde Wolfgang Sauer mit dem Song „Glaube mir“ einen großen Hit. Sein Ruhm wird in den Anfängen des Fernsehens wesentlich erweitert.
1928 – 2008
Opern- und Konzert-Dirigent mit außerordentlichem Talent und ausgesprochen weitreichendem Repertoire.
Auch wenn ihm die große Popularität verwährt bleibt, gilt Horst Stein als Dirigent von herausragendem, handwerklichen Können auf Weltniveau.
Auch Kurt RYDL hat mehr als 60 Opernvorstellungen in Wien, Salzburg und Hamburg unter seinem Dirigat gesungen.
1931 – 2006
Deutscher Bundespräsident 1994 – 2004.
Johannes Rau gehört der SPD an. Sein berühmtes Credo
„Versöhnen statt spalten“
ist Basis seiner Politik, was dazu führt, dass der Charakter seiner Reden nicht selten an Predigten erinnert.
1936
Opernsängerin, Mezzosopran. Ruth Hesse singt in den 1960er - 1990er Jahren an der Seite der größten Kollegen ihrer Zeit unter den bedeutendsten Dirigenten.
Zahlreiche Aufnahmen zeugen von ihrer besonderen Interpretationskunst in Rollen wie Carmen, Eboli (Don Carlos), Amneris (Aida), Azucena (Il Trovatore), Klytemnästra (Elektra), Brangäne (Tristan und Isolde), Amme (Frau ohne Schatten), Ortrud (Lohengrin), Maddalena (Rigoletto), u.a.m.
1937
Bundestagspräsidentin 1988 – 1998.
Die CDU-Politikerin zeichnet sich bei öffentlichen Auftritten durch auffällige Besonnenheit, hohem Sachverstand gepaart mit trockenem Humor aus.
1937
Fußballbundestrainer. Eigentlich war Erich Ribbeck mit über 60 Jahren schon im Ruhestand, als ihn der Ruf in die höchste Ebene ereilte:
1998 folgt er Berti Vogts als Bundestrainer und wird so mit 61 der bislang älteste Debütant dieses Fachs. Erich Ribbeck trainiert die Nationalmannschaft bis zum 1. Juli 2000.
1940 – 2009
Ballett-Genie.
Pina Bausch ist die einzige Persönlichkeit dieser Liste, die nicht in Wuppertal geboren wurde, die der Stadt aber wie keine andere Person zu internationaler Anerkennung und Ruhm verhilft. Ob dies den Wuppertalern bewusst ist, spielt dabei kaum eine Rolle. In der Tanzkunst, die Pina Bausch in Wuppertal begründet, ist sie einzigartig.
Noch heute, viele Jahre nach ihrem Tod, pilgern Menschen aus aller Welt nach Wuppertal-Barmen, um ihre Ballette und die Pina-Bausch-Kompanie zu erleben.
Man sagt, Pina Bausch habe dem Tanz durch Menschlichkeit ungeahnte künstlerische Größe verliehen. Ihre Choreographien sind Initialzündungen und kommen einem Quantensprung in der Ballett-Kunst gleich.
Wim Wenders Oscar nominierter Kinofilm „Pina“ versucht dem Phänomen des Werkes dieser Ausnahmekünstlerin nahe zu kommen. Für eine Studie ihrer Person kommt Wenders leider zu spät. Pina Bausch stirbt nahezu ohne Ankündigung.
Ihr Ruf und ihr Erfolg leben.
1942
Journalistin und Publizistin. Aber eigentlich ist Alice Schwarzer als streitbare Feministin bekannt. Sie bringt in den frühen 1970ern die Frauenbewegung aus Frankreich, wo sie studiert, in die deutsche Medienlandschaft. Unvergessen ist ihr öffentlicher Streit gegen die Zeitschrift STERN, den sie an der Seite von Inge Meysel mit Hartnäckigkeit, Cleverness und Humor führt.
Vielleicht ist Alice Schwarzer die Wuppertalerin, die unser Leben am stärksten beeinflusst. Sie selbst kann es kaum glauben, auch wenn es ihr immer wieder von verschiedensten Menschen auf der Straße mitgeteilt wird.
So unermüdlich und konzentriert sie streiten und diskutieren kann, so gerne lacht sie und verbreitet Fröhlichkeit.
1945 – 2003
Schauspielerin. In der „Lindenstraße“-Rolle der Berta Griese wird die einstige Theatermimin einem großen Publikum bekannt. Überdies ist sie im „Tatort“ zu sehen.
1951
Journalistin und Moderatorin.
1955 – 2018
Schauspielerin. Marie Gruber zählt Jahrzehnte zu den meistbeschäftigten Fernsehschauspielerinnen des Landes. Ob „Traumschiff“, „Dr. Sommerfeld“, „Tatort“, „Kommissar Marthaler“, „Polizeiruf 110“ oder „SOKO Stuttgart“ – keine Erfolgsserie, in der sie nicht zu sehen ist.
Darüber hinaus spielt Marie Gruber in unzähligen Spielfilmen mit und wird durch ihr menschlich-emphatisches Spiel für viele eine wesentliche Identifikationsfigur.
1955
Oberbürgermeister von Wuppertal 2004 – 2015.
Der CDU-Politiker ist ein volksnahes Stadtoberhaupt. Seine Schwerpunkte sind laut eigener Aussage Kultur und Stadtentwicklung, Bildung sowie Wirtschaft und Arbeit.
1959
Talentierter Stimmenimitator und Parodist. Schon mit 15 tritt Jörg Knör bei Rudi Carrell in „Am laufenden Band“ auf. Er moderiert das Vorabendprogramm im WDR und konzentriert sich zunehmend aufs Entertainment.
Es gibt kaum eine berühmte Persönlichkeit, deren Stimme er nicht parodieren kann. Besonders gerne spricht er als Inge Meysel oder Alfred Biolek.
Seine „Jörg-Knör-Show“ wird Anfang der 1990er Jahre im ZDF ausgestrahlt.
1960
Talkmasterin und Fernsehmoderatorin. Die beliebte, immer fröhlich wirkende Bettina Tietjen wird dem breiteren Publikum mit der Talkshow „Herman und Tietjen“ bekannt, in der sie zusammen mit ihrer Kollegin Eva Herman Prominente vor Publikum auf launige Weise interviewt.
Während Bettina Tietjen dem TV-Format verbunden bleibt, wechseln ihre Co-Talkhosts.
Ihre Frohnatur bricht häufig das Eis und prägt die Atmosphäre der Sendungen, an denen sie beteiligt ist, wobei das ernsthafte Interesse an ihren Gesprächspartnern und den besprochenen Themen niemals zu kurz kommt und einen würdigen Umgang garantiert.
Bettina Tietjen dokumentiert ihre Erfahrungen an der Seite ihres demenzkranken Vaters im Buch
1965
Filmregisseur, Drehbuchautor, Komponist und Produzent. Die Reihe der internationalen Filmhits des Tom Tykwer ist lang: „Lola rennt“, „Heaven“, „Das Parfüm“, „The International“, „Cloud Atlas“ und jetzt die teuerste, deutschsprachige TV-Produktion „Babylon Berlin“.
Tykwer zählt zu den renommiertesten seines Fachs.
1966
Schauspieler. Vor allem im komödiantischen Genre ist Christoph Maria Herbst zuhause. Mit der Verkörperung des kleinkarierten Angestellten Bernd Stromberg in der Serie „Stromberg“ dürfte er für viele am stärksten verbunden sein. Aber sein Repertoire ist beachtlich – und sein Erfolg ebenfalls.
1966
Schauspielerin, Kinder- und Drehbuchautorin. Ann-Kathrin Kramer gehört zu jenen Schauspielerinnen, deren Privatleben mindestens so bekannt ist wie ihre Rollen-Darbietungen.
Mit ihrem Kollegen Jan Josef Liefers hat sie einen Sohn, mit Kollege Harald Krassnitzer ist sie verheiratet.
Ann-Kathrin Kramer engagiert sich ehrenamtlich für den Verein „Dunkelziffer“ (Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder in Hamburg) und ist Botschafterin der Bundesstiftung Kinderhospiz.
1982
Schauspieler. An der Seite Tom Gerhardts spielt sich Axel Stein in der Erfolgs-Comedy-Serie „Hausmeister Krause“ in die Humorzentren des Publikums.
Axel Stein bleibt dem Comedy-Genre treu und wird in den Jahren 2002 und 2003 dafür mit Preisen überhäuft.
1988
Schauspieler. Als viel beschäftigter Seriendarsteller wird Florian Frowein binnen weniger Jahre populär.
Dauerbrenner wie „Wege zum Glück“, „Alles was zählt“ und „Sturm der Liebe“ sind die Welten, mit denen er derzeit (noch) identifiziert wird.